Zurückschauen und nach vorne blicken: Die richtigen Lehren aus dem CS-Debakel ziehen

Die heutige Sitzung des Gemeinderats ist weder der Ort noch die Zeit, um die Lehren aus diesem Debakel zu ziehen und solches für die Zukunft zu verhindern. Aber dass diese Lehren und die Konsequenzen daraus gezogen werden müssen, dürfte unbestritten sein. Nicht nur in Bezug auf Finanzmarktregulierung und Corporate Governance, sondern auch in Bezug auf grundlegende staatsrechtliche Fragen von Gesetzgebung und Notrechtskompetenz.

Auch wenn gewisse linke Kreise nun der Versuchung nicht widerstehen mögen, die vergangenen Ereignisse als Versagen des Marktes und des Kapitalismus darstellen zu wollen: Weder der Markt noch der Staat sind gescheitert, sondern die letzten Managergenerationen einer einstmals sehr erfolgreichen Bank, welche unsere Stadt und unser Land während mehr als eineinhalb Jahrhunderten mitgeprägt hat. Die FDP-Fraktion teilt sowohl die von der FDP Schweiz erhobene Forderung nach einer Gesamtaufarbeitung als auch die gestellten konkreten Forderungen.

Allein in der Stadt Zürich machen Tausende von Mitarbeitenden tagtäglich einen guten Job für ihre Bank und die CS steht als Marktführerin insbesondere auch gegenüber dem lokalen Gewerbe und den KMU in der Pflicht.

Neben der berechtigten Kritik am Management und am Verwaltungsrat der Credit Suisse in den vergangenen Jahren, dem Unverständnis angesichts des angerichteten Schadens und der Sorge um Mitarbeitende und ihre Angehörige, ist es aus Sicht der FDP-Fraktion auch angezeigt, die grossen Leistungen dieser Bank seit ihrer Gründung im Jahr 1856 anzuerkennen, welche – auch durch viele Krisen hindurch – nicht nur ihrer Kundschaft, sondern auch der Stadt Zürich und der Schweiz insgesamt praktisch seit Beginn des Bundesstaates zu Gute kamen.

All dies ist auch für alle politischen Akteure in diesem Land Grund, unsere heutige Verantwortung mit einer gewissen Demut, aber auch mit Zuversicht wahrzunehmen.