FDP reicht Vorstosspaket für «Smart Schools» ein

Bezirkspartei Stadt Zürich

Die FDP hat gestern ein Vorstosspaket eingereicht, welches der Digitalisierung in den Stadtzürcher Volksschulen mehr Schwung verleihen soll. Das Paket versteht sich als Bindeglied zwischen den Bemühungen der Stadtverwaltung für eine «Smart City»-Strategie der Stadt Zürich und der soeben angekündigten kantonalen Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH). Letzte sieht auch ein Programm zur Bildungsförderung vor, das allerdings auf die akademische Welt und das berufliche Spektrum fokussiert.

Die Digitalisierung ist in den Schulen noch nicht weit fortgeschritten. Nachholbedarf besteht insbesondere in den Bereichen ICT-Infrastruktur, digitale Lerninhalte verknüpft mit pädagogischen Konzepten (Individualisierung, Selbstkorrektur, automatisierte Korrektur etc.), digitale Verwaltungsprozesse sowie Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte und Schulleitungen.

Das Vorstosspaket versteht sich als integrale Initiative, welche all diese Bereiche tangiert, später aber auch um weitere Komponenten ergänzt werden kann. Zusatzkosten in einzelnen Bereichen sollen durch Automatisierung, Bürokratiebeseitigung und die effizientere Nutzung von Ressourcen in anderen Bereichen wettgemacht werden.

Das Vorstosspaket besteht vorerst aus den folgenden vier Vorstössen (beiliegend):

  1. Motion «Smart Schools»

Der Stadtrat wird beauftragt, schrittweise eine «Smart School»-Strategie umzusetzen. Dabei sollen Infrastruktur, digital aufbereitete und interaktive Lerninhalte, pädagogische Konzepte und Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte gezielt miteinander verknüpft werden, so dass die Digitalisierung für die Bildung gewinnbringend ist und zugleich Entlastung bei administrativen Abläufen schaffen kann – sowohl innerhalb der einzelnen Schulen wie auch in Zusammenarbeit mit Verwaltung und Behörden. Die Strategie soll ähnlich wie beim Projekt «Tagesschulen 2025» im Rahmen eines Pilotprojekts auf seine Wirksamkeit hin getestet werden.

  1. Postulat «Digitalisierung Lehrmittel»

Der Stadtrat soll im Rahmen einer «Smart School»-Strategie in Zusammenarbeit mit dem Kanton die die Digitalisierung der Lehrmittel der Zürcher Volksschule vorantreiben. Damit soll auch die Effizienz und Individualisierung beim Lernen wie auch beim Korrigieren gesteigert werden, wie das seit längerem in Sprachschulen und bei Einstufungstests üblich ist.

  1. Postulat «Sharing Schools»

Der Stadtrat soll für kostspielige und theoretisch mobile Infrastrukturen, die nur zeitweise verwendet werden, Sharing-Konzepte einführen. Beispiele sind mobile Experimentier-Labors (Bus) für Naturwissenschaften (Chemie, Physik, Biologie) oder für zukunftsgerichtete Technologien (bspw. programmierbare Roboter). Dadurch soll die im Unterricht verwendete Infrastruktur sowie das verwendete Material trotz fortschreitender Technologisierung ohne Einschränkungen und ohne Kostensteigerungen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung stehen.

  1. Postulat «Digitale Materialbeschaffungsplattform»

Die Stadt Zürich hat in den letzten Jahren im Bereich des Beschaffungswesens Fortschritte gemacht. Noch immer sind aber viele Prozesse und Freigaben bürokratisch aufwändig. Der Stadtrat wird deshalb aufgefordert, die internen, städtischen Beschaffungsplattformen so weiterzuentwickeln, zu konsolidieren oder zu ersetzen, dass Materialbestellungen nicht nur einfach digital getätigt werden können, sondern auch Budgetlimiten automatisch kontrolliert werden, Bewilligungsprozesse digital unterstützt und beschleunigt werden sowie die Zuordnung zu den entsprechenden Kostenstellen automatisch erfolgt. Die Forderung bezieht sich grundsätzlich auf die ganze Stadtverwaltung, hat aber für den Volksschulbereich aufgrund der dort anfallenden Beschaffungsmengen eine besondere Bedeutung.