Besonders kritisch beurteilt die FDP die wiederholte Darstellung, die früheren Bewohnerinnen und Bewohner hätten das GFA «auf eigenen Wunsch» verlassen. Diese Aussage ist bis heute nicht transparent belegt. Rückmeldungen aus der Bevölkerung sowie Medienberichte deuten darauf hin, dass einzelne hochbetagte Personen unter erheblichem Druck standen oder den Eindruck hatten, ein Verbleib sei nicht möglich.
Gleichzeitig hält der Stadtrat fest, dass ein konkretes Bau- oder Sanierungsprojekt frühestens ab 2030 realisiert werden kann und die Zwischennutzung erst ab Sommer 2026 vorgesehen ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, weshalb die Umplatzierung der Bewohnerinnen und Bewohner bereits so früh erfolgte und keine Übergangs- oder Weiterbetriebsmodelle ernsthaft geprüft wurden.
Die FDP betont:
- Freiwilligkeit muss belegbar sein, insbesondere bei hochbetagten und vulnerablen Menschen.
- Planerische Bequemlichkeit darf nicht zulasten der sozialen Verantwortung gehen.
- Transparente Kommunikation gegenüber Quartier, Politik und Betroffenen ist zwingend.
Die FDP unterstützt eine geordnete Asyl- und Wohnungspolitik sowie sinnvolle Zwischennutzungen städtischer Liegenschaften. Diese müssen jedoch quartierverträglich, nachvollziehbar geplant und sozial verantwortungsvoll umgesetzt werden. Eine frühzeitige Einbindung des Quartiers und eine offene Darstellung der Entscheidungsgrundlagen wären hierfür unerlässlich gewesen.
Aus diesem Grund haben Vertreterinnen und Vertreter von FDP, SVP und Die Mitte im Gemeinderat eine dringliche schriftliche Anfrage eingereicht. Darin verlangt die FDP vom Stadtrat klare Antworten zu:
- den tatsächlichen Hintergründen der Wegzüge,
- der Art und Form der Kommunikation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern,
- dem Umgang mit Einwänden und Belastungen,
- sowie den Lehren für künftige Umnutzungen von Liegenschaften mit vulnerablen Personengruppen.
Eine soziale Stadt misst sich nicht an wohlklingenden Absichtserklärungen, sondern an der Art und Weise, wie sie mit den Schwächsten umgeht.